Auf der ArtCologne 2010 lud am 22. April das imai – inter media art institute, Düsseldorf, zum Künstlergespräch in die Rheinlandlounge. Im äußerst kleinen Kreis (neben mir noch zwei weitere Gäste und die Moderatorin Darija Simunovic) entwickelte sich ein interessantes Gespräch mit dem Künstlerpaar Ute Hörner und Mathias Antlfinger.
Unter der Marke hörner|antlfinger haben sich die beiden der Videokunst verschrieben. Seit 2009 sind sie zudem Professoren für Medienkunst an der Kunsthochschule für Medien Köln.
Was unterscheidet ein Künstlerpaar von einem Einzelkünstler? Wer alleine arbeitet, ist mindestens doppelt so schnell! Als Künstlerpaar redet man über Ideen – vergleichbar zu einem Bildhauer bildet sich dann langsam ein Projekt heraus. Wenn man gemeinsam arbeitet, muss man den anderen mitnehmen, ihn überzeugen. Es ist viel aufwändiger als wenn man alleine arbeitet.
Trotz dieser klaren Worte machten hörner|antlfinger überhaupt nicht den Eindruck als seien sie genervt davon, den jeweils anderen erst überzeugen zu müssen. Sie scheinen sich perfekt zu ergänzen und spielten sich auch im Gespräch die Bälle zu.
Angesprochen auf die technische Entwicklung im Bereich der Videokunst, stellte sich dann ein klassischer Konflikt zwischen Künstlern und Sammlern dar. hörner|antlfinger berichteten, dass sie gerade eine 15 Jahre alte Videoinstallation für das Museum Ludwig auf neuere Hard- und Software transformieren. Solange die Künstler dazu bereit und in der Lage sind, ist es ja gut. Andernfalls zeigt sich dann die Vergänglichkeit von Kunst…
hörner|antlfinger denken während ihrer Projekte nicht über die Lebensdauer der digitalen Kunst nach. Sie halten diese Arbeiten – aufgrund des technischen Fortschritts – niemals für abgeschlossen! Sie könnten ja nach 10 Jahren überarbeitet werden. Zugleich wünschen sie sich aber auch ein einheitliches Format für digitale Kunst, das dann tatsächlich für einen größeren Zeitraum Bestand hat.
Ausgewählte Videos von hörner|antlfinger können im Online-Katalog des imai – inter media art institute betrachtet werden. Dort ist auch ein Kauf möglich.