Das MAK besteht seit 1881 und ist damit nach dem Wallraf-Richartz-Museum das zweitälteste Museum Kölns. Obwohl es das einzige Museum für angewandte Kunst in Nordrhein-Westfalen findet es im öffentlichen Bewusstsein kaum statt. Sein Image lässt sich getrost als verstaubt bezeichnen.
Seit dem 1. März 2010 wird das Museum nun durch seine neue Direktorin Frau Dr. Petra Hesse geleitet. In einem Vortra g auf Einladung des Kulturforums Köln e.V. stellte sie am 26. April 2010 ihr Konzept vor. Den Vortrag betitelte sie mit „ Die Zukunft des MAK“. Und sie versprach nicht zu viel!
Frau Dr. Hesse, eigentlich Frankfurterin, arbeitete die letzten 11 Jahre in Mannheim. Dort sammelte sie umfangreiche Erfahrungen im Museumsmanagement, die sie nun in Köln einbringen will.
Zunächst stellte sie die Stärken des MAK vor. Dazu gehören etwa die 5.300 qm Ausstellungsfläche in einem architektonisch herausragenden Gebäude und der exzellente Standort mitten in der Kölner City. Dieser Standortvorteil wird aktuell jedoch nicht als Trumpf gespielt. Deshalb ist der erste Ansatzpunkt eine bessere Außendarstellung. Dazu gehört eine visuelle Profilierung. Im Außenbereich sollen schon bald ein Farbband entlang des Ausstellungsgeschosses und Schaufenster im Erdgeschoss die Besucher anlocken und Laufpublikum animieren, sich mit dem MAK zu beschäftigen. Im Moment ist von außen kaum erkennbar, was innerhalb des Gebäudes stattfindet.
Innerhalb des Museums will Frau Dr. Hesse den kathedralen Charakter des Hauses betonen und die Oberlichter stärker in den Mittelpunkt rücken. Das Ganze soll – wie heute allgemein üblich – durch ein Corporate Design unterstrichen werden. Mittels eines integrierten Besucherleitsystems sollen sich die Museumsbesucher zurechtfinden.
Neben der Visualisierung will Frau Dr. Hesse das Profil des MAK als Zentrum für Design stärken. Dazu will sie verstärkt Kooperationen mit der Kreativwirtschaft und der Hochschullandschaft suchen. Als konkretes Beispiel führte sie die Gründung der „DesignLounge Cologne“ mit dem Rotonda Business Club an. Zielgruppe sind alle Akteure der Design- und Kreativszene, die sich 6 mal jährlich treffen. Die erste Lounge wird am 10. Juni 2010 um 19.00 Uhr stattfinden.
Die einzelnen Ausstellungsjahre sollen unter ein spezielles Thema gestellt werden. Für 2011 stellte sie unter dem Thema „Design und Kunst“ spannende Ausstellungen, wie „The Art of Pop Video“ parallel zur c/o pop oder „Fantastic GameZ – Gamesdesign von 1979 bis 2009“ zur Gamesconvention vor. 2012 wird dann das Jahr der Architektur und 2013 das Jahr der Männer!
Insgesamt macht Frau Dr. Hesse einen frischen, motivierten Eindruck. Sie scheint die richtigen Stellschrauben gefunden zu haben, mit denen sie ohne zusätzliches städtisches Geld das Image des MAK verbessern und frischen Wind in das Museum bringen wird. Ich bin gespannt, wie die Visionen in der Realität wirken werden!